Ein Mauerwerk, das ohne Hilfe von Speis errichtet wird bezeichnet man als Trockenmauer.
Mit der richtigen Bauweise können Natursteine und einfaches Füllmaterial ohne Mörtel und Beton zu soliden Bauwerken errichtet werden.
Neben der optimalen Art und Weise die Natursteine zu setzen, muss auch der Untergrund und das Füllmaterial fachgemäß gestaltet werden.
Selbst sehr hohe Mauern können mit handlichen Steinen erbaut werden, wie es häufig in Spanien zu sehen ist.
Zur Auswahl der Stoffe sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen und sich umfassend informieren. Die optimale Entscheidung zu treffen ist hier besonders schwierig, denn selbst Fachpersonal kann zu unterschiedlichen Ansichten kommen.
Wir empfehlen als Entscheidungsgrundlage die Norm Din 1053, nach der sich alle Fachfirmen beim Erstellen von Trockenmauern orientieren müssen.
Die wichtigsten Fakten:
Jede Mauer muss frostfrei und ausreichend gegründet sein.
Alle Steine müssen im Verbund und mit Neigung zum Berg gesetzt werden.
Die preiswerteste Gründung ist in der Regel ein Schotterpolster,
das mindestens frostfrei sein sollte. In Hessen entspricht das zumeist einer Tiefe von 80cm.
Der Verbund der Steine ist sehr wichtig. So „“kleben““ die Natursteine mit Hilfe der Schwerkraft zu einem einzigen Teil zusammen.
Soviel zu Theorie und hier ein paar praktische Tipps für Eigenbauer:
Auswahl der Gründung
Bedenken Sie wie der vorhandene Untergrund aussieht und was Sie drauf bauen wollen.
Felsiger Untergrund ist in jedem Fall besser als weiche Erde.
Hier das richtige Maß der Dinge zu finden ist sehr schwer, gerade wenn es um einen feuchten Boden geht.
Darum sollte in dem Fundament eine Drainage angelegt werden, um die Mauer und deren Untergrund zu entwässern.
Zwei Beispiele zum Thema zu wenig oder zu viel:
Manchmal ist es im Nachhinein vielleicht leichter für eine 70cm hohe Kräuterschnecke ein Paar Steine nach zwei Wintern nochmal in die Hand zu nehmen und wieder richtig zu setzen als tiefe Löcher zu graben, Schotter anzukarren, lagenweise einzubauen und zu verdichten.
Aber:
Bei einem größeren Projekt, das eventuell ein Versetzen der Steine mit schwerem Gerät erfordert, ist ein solches Nacharbeiten keine Alternative.
Wir empfehlen in jedem Fall, die unterste Steinreihe im Boden einzulassen und dort die größten Steine zu verbauen.
Dies senkt den Schwerpunkt und wirkt einem nach vorne rutschen der ganzen Mauen entgegen.
Das Setzen der Steine
Hier hat vorausschauendes Arbeiten oberste Priorität.
Sie müssen schon bei der ersten Steinreihe an die zweite denken.
Die Steine sollten so gewählt und platziert werden, dass sie an den oberen Kanten bündig zu ihrem Nachbarstein sitzen. Das erleichtert die Suche nach den passenden Steinen eine Etage höher ungemein und verbessert die Optik.
Weil es überaus wichtig ist wiederholen wir es noch einmal:
Die Mauer muss eine kleine Neigung zum Berg haben. Dabei ist zu beachten dass zu viel Gefälle nicht gut für die Standfestigkeit ist, da die oberen Steine weniger Druck auf die unteren Steine bringen.
Achten Sie darauf, dass die Oberseite jedes Steines ebenfalls zum Berg abfällt.
Wenn Sie sich bei einem Stein unsicher sind, können sie von oben Druck auf Ihn ausüben, um zu testen ob er leicht nach vorne abrutscht. Bei der kleinsten Unsicherheit nehmen Sie immer einen anderen Stein.
Sorgfalt und Mühe zahlt sich dabei aus.
Finden Sie keinen passenden Kandidaten können Sie die Natursteine auch mit einem Hammer zuschlagen. Hierbei immer eine Schutzbrille tragen.
Lange Hosen und Ärmel sind ebenfalls ratsam, da akute Verletzungsgefahr durch herumfliegende Steinschnipsel besteht.
Das Zuschlagen von Natursteinen ist eine Kunst für sich.
Für Steine bis 30Kg und Leihen ist ein Fäustel mit bis zu 2000g ausreichend.
Größere Steine können ebenfalls bearbeitet werden.
Ecken können passend abgeschlagen, aber auch ganze Steine gespalten werden.
Hier stehen Ihnen Vorschlaghämmer von 3Kg bis 10Kg zu Verfügung.
Benutzen Sie die Flache Seite des Hammers.
Gehen Sie auch hier bedacht vor. Überlegen Sie sich vor dem Schlag wie die Kraft des Hammers in dem Stein wirkt.
Alternativ hilft eine größere Auswahl.
Hier bieten wir Ihnen an, Ihre übriggebliebenen Steine wieder zurück zu nehmen. Wir erstatten Ihnen den Kaufpreis pro Gewicht zurück wenn Sie uns die Steine bei Anmeldung wiederbringen.
Je nachdem wie Sie Ihre Steine in der Mauer platziert haben, wird es vorkommen, das Lücken in Ihrer Mauer auftreten.
Diese sind in kleinem Rahmen kaum vermeidbar und auch nicht schlimm.
Gerade diese Lücken können anschließend bepflanzt werden und beleben damit die Mauer.
Verhindern sollten Sie, dass Füllmaterial hinter den Steinen durch die Lücken fällt und ihre Mauer destabilisiert.
Ein Fließ hinter der Mauer ist eine Möglichkeit, aber oft in der Praxis schwierig umzusetzen. Dadurch das nicht alle Steine gleich tief in den Hang hineinragen ist ein Anbringen des Fließ und eine gleichzeitige Verdichtung des Füllstoffes äußerst nervenaufreibend.
Die Mauer so zu bauen das alle Steine gleichmäßig nach hinten ragen ist dagegen sehr mühsam und kontraproduktiv. Legen Sie ruhig ab und an Steine so in die Mauer, dass sie deutlich nach hinten in den Hang hineinragen, um einen zusätzlichen Halt zu schaffen.
Also was tun?
Kleinere Steine von hinten in die Lücken stecken oder dahinter stellen.
Das sieht optisch gleichmäßiger aus und wichtiger noch: die Steine können nicht nach vorne hinausrutschen, vorausgesetzt, sie sind größer als die Lücken.
Das Verfüllmaterial.
Zum Verfüllen sollte tragfestes, wasserdurchlässiges Material benutzt werden. Die Mauer darf in sich nicht verrutschen.
Das Material sollte bis Höhe der Unterkannte des obersten Steins sitzen.
Hinterfüllte Erde oder Material mit viel Feinanteilen kann sich zwischen den Mauerritzen hinauswaschen.
Dies gibt nicht nur ungebetenen Dreck vor Ihrer Trockenmauer sondern macht diese weniger Standhaft.
Bei kleineren Objekten kann die Mauer von hinten auch mit Steinen befestigt werden. Dazu können Sie alles benutzen was Sie im Garten finden, beispielsweise Beton- oder Feldsteine.
Empfehlen können wir Schotter, Mineralgemisch oder Betonrecycling.
Körnungen im Bereich von 0-32mm bis 0-45mm sind ideal.
Nachdem eine Reihe Steine gesetzt und die Lücken verschlossen wurden, sollte bis zur Oberkannte der Steinreihe hinter der Mauer Material verfüllt und verdichtet werden.
Je nach Größe des Objekts können Sie einen Frosch auch Hopser genannt und am besten bekannt als Stampfer zum Verdichten einsetzten.
Stampfer sind sehr beweglich und relativ günstig in der Miete.
Hier empfehlen wir eine maximale Einbauhöhe pro Verdichtung von 25cm.
Zum Gebrauch von Verdichtungsmaschinen informieren Sie sich bitte bei Ihrem entsprechendem Fachhändler.
Diese Bauanleitung entstand auf der Basis unserer Erfahrungen, durch den Bau von 5000 Quadratmeter Trockenmauer innerhalb der letzten zehn Jahre.
Gerne helfen wir Ihnen Ihr Projekt zu verwirklichen.